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AML, ITP und MPN
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Wenn das Blut aus dem Ruder läuft

Was haben blaue Flecken, Nasenbluten und Müdigkeit mit ernsthaften Erkrankungen des Blutes zu tun? Anlässlich des Blutkrebs-Awareness-Monats werfen wir ein Licht auf AML, ITP und MPN.

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„Ich fühlte mich nicht gut und dachte, ich wäre erkältet oder hätte Fieber“, erzählt Isabella Pichler vom Tag, als sie von der Akuten myeloischen Leukämie (AML) erfährt. Sie fährt zum Hausarzt, er nimmt Blut ab, und schickt sie sofort ins Krankenhaus. „Mein Blut war weiß wie Milchschaum.“ Wenn sie die nächsten zwei Wochen überleben wolle, wird ihr gesagt, führt an einer Chemotherapie kein Weg vorbei.

„Blut ist ein ganz besonderer Saft.“
in: „Faust“, Johann Wolfgang von Goethe

Relativ harmlose Symptome

Nicht immer haben Bluterkrankungen derart dramatische Auswirkungen wie im Fall von Isabellas AML. Dass bei der Akuten myeloischen Leukämie schnell gehandelt werden muss, sagt bereits der Name. Was alle Bluterkrankungen gemeinsam haben, sind auf den ersten Blick harmlos erscheinende Signale: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nasenbluten, Kribbeln, Schwindel, Nasenbluten, Hämatome (kleinste „Flohstiche“ bis hin zu sehr großen Blutergüssen), Infekt-Neigung, Kurzatmigkeit.

Sobald eines dieser Symptome länger anhält oder kein bestimmter Grund festgemacht werden kann, solltest du genauer nachsehen. Denn auch für Isabella war die Vorstellung „utopisch“, mit 26 Jahren an AML zu erkranken.

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Die Akute myeloische Leukämie (AML) ist eine Form von Blutkrebs und verläuft ohne Behandlung nach kurzer Zeit tödlich. Ältere Menschen erkranken häufiger als junge. Die Erkrankung ist grundsätzlich heilbar. Neben der AML gibt es noch drei weitere wichtige Leukämiearten: Akute lymphatische Leukämie (ALL), Chronische myeloische Leukämie (CML) und Chronische lymphatische Leukämie (CLL). Zu den Blutkrebsarten werden neben den Leukämien auch die Lymphome gezählt.

10 Jahre bis zur Diagnose

Elena Zagorulko berichtet von einer langen Zeit der Unklarheit. „Ich hatte Kopfschmerzen, Schwindel und wahnsinnig schwere Müdigkeit“, erzählt sie. Weil ihr Krankheitsbild wenig bekannt ist, dauert es 10 Jahre, bis sie die Diagnose von Univ.-Prof. Dr. Heinz Gisslinger, Facharzt für Innere Medizin und Hämato-Onkologie, erhält: MPN (Myeloproliferative Neoplasien). „Als weitere Symptome“, sagt er, „können Thromboseneigung, leicht erhöhte Blutungsneigung und Kribbeln in sowie Verfärbungen an Fingern und Zehen auftreten.“

(Übrigens: Ein herzliches Dankeschön an das Café Himmelblau im 18. Bezirk in Wien, dass sie uns ihre feine Location für den Dreh zur Verfügung gestellt haben – ihr findet sie hier: Café Himmelblau – wer fantastisches Frühstück, guten Kaffee und feines Essen mag ist dort goldrichtig.)

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Die Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) sind bösartige Erkrankungen des Knochenmarks und werden wie die Akute myeloische Leukämie (AML) zur Gruppe der „myeloischen Neoplasien“ gezählt. Eine bekannte Sonderform der MPN ist die Chronische myeloische Leukämie (CML). MPN und myelodysplastische Syndrome (MDS) können in eine Leukämie übergehen. Die MPN zählen zu den Blutkrebsarten.

Und was ist, wenn plötzlich ein riesiger blauer Fleck auftaucht? Auf der nächsten Seite geht’s weiter.

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