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Chemo-Hilfe-Kurs Teil 2
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Bestens vorbereitet auf die Chemo-Nebenwirkungen

Eine Chemo, die ist lustig, eine Chemo, die ist schön. Nein, ist sie nicht. Leid- und qualvoll? Muss nicht sein. Nebenwirkungen der Chemotherapie können mittlerweile gut „gemanaged“ werden. Wie, erfährst du in diesem 2. Teil des Chemo-Hilfe-Kurses (inkl. Checkliste).

Seite 2/2: Wie überstehst du die Chemo? Hier unsere Basistipps für den möglichst entspannten Umgang.

Entspannte Chemo. Ein Widerspruch?

So, genug von der grauen Theorie, jetzt kommen endlich die versprochenen Tipps. Besonders Wissbegierigen legen wir die graue Infobox am Ende des Artikels ans Herz. Darin enthalten sind die Quellen dieses Beitrags und hilfreiche Links zum Vertiefen deines Chemowissens.

Unklarheiten besprich bitte immer mit deinem ärztlichen Team – deine Ärzt:innen sind die absoluten Profis für alle offenen Punkte und reißen dir nicht den Kopf ab, wenn du Fragen stellst (mehr dazu in „Reden mit den Profis: So rockst du das medizinische Gespräch“).

Nahaufnahme einer Hand, die an die Stelle zwischen Schlüsselbein und Hals eines Manns gelegt ist, er trägt einen Vollbart und am Kehlkopf klebt ein Pflaster mit der Aufschrift „crying blocked“.
Manchmal hast du vielleicht das Gefühl, dass gar nichts mehr geht. Das ist vollkommen normal und darf sein. Überlege, was du jetzt am dringendsten brauchst. (Foto: Amin Moshrefi/Unsplash)

First of all: Cool down!

Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen paradox, aber zuallererst solltest du dich entspannen und zur Ruhe kommen, bevor die Chemotherapie beginnt. Kein „Schmäh“, wie wir Österreicher:innen sagen, sondern unser voller Ernst: Die Chemo ist in physischer und psychischer Hinsicht extrem belastend. Eine „gechillte Basis“ ist also die beste Voraussetzung zur Bewältigung dieser Phase der Krebstherapie. Hier also unsere Checkliste zum Erden:

Chill your base

  • Was tut dir gut und lenkt dich ab? Lesen, Musik, Sudoku, Podcasts, Kreuzworträtsel, Stricken? Pack ein, was du brauchst.
  • Hast du schon jemanden, um über den Krebs zu reden? Such dir psychoonkologische Unterstützung.
  • Kennst du dich mit Meditation aus? Autogenes Training, Imaginationsreisen, Atembeobachtung, Selbsthypnose und andere Achtsamkeitsübungen beruhigen den Vagusnerv und reduzieren Angstgefühle.
  • Leichte Bewegung regt den Stoffwechsel an und entspannt. Mach Yoga, Tai Chi, Feldenkrais oder auch Ausdauersport in der unteren Belastungszone, um körperlich zur Ruhe zu kommen.
  • Halte deinen Kalender frei von nicht notwendigen Terminen – damit du nicht absagen musst, falls du dich während der Chemo energielos fühlen solltest. Vereinbare lieber spontane Treffen mit Freund:innen.

Weitere Denkanstöße, um schnell zu deiner „inneren Mitte“ zu finden, gibt es in unserem Grundlagen-Beitrag „Sieben Tipps, um sicher durch die Krebsdiagnose zu kommen“. Die darin enthaltenen Tipps gelten nämlich nicht nur kurz nach der Diagnose, sondern für alle Krebspatient:innen, ob jung oder alt, dick oder dünn, Newbie oder „alter Hase“ und egal in welcher Behandlungsphase.

Mehrere Menschen schwimmen um eine gelbe Boje in Form eines großen Ballons, beobachtet von einem Wettrichter auf einem Boot stehend.
Nicht nur du musst bei der Chemo – metaphorisch gesagt – schwimmen. Es geht allen so. Du bist nicht allein. (Foto: Sergio Souza/Pexels)

Wie es weitergeht

Packst du gerne Koffer? Wir auch nicht. Deshalb schreiben wir uns eine Packliste. Damit bei der Reise keine Überraschungen aufkommen. Im nächsten Teil unseres Chemo-Hilfe-Kurses packen wir den Koffer mit dir – und geben die essenziellen Dinge für die Chemotherapie hinein. Kommst du mit?

Der Chemo-Hilfe-Kurs von Kurvenkratzer

In jedem Beitrag findest du mindestens eine Checkliste zum Download (zu deiner freien Verwendung).

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Hier geht’s zu allen Kurvenkratzer-Checklisten

Über die Serie

Eine Krebsdiagnose schlägt wie ein riesiger Meteorit in das Leben von Betroffenen und Angehörigen ein. Wer damit konfrontiert wird, weiß im ersten Moment nicht, wie mit der neuen Situation umzugehen ist. Das ist komplett normal. Bisher schien alles so toll in geradlinigen Bahnen zu verlaufen. Nun sind vom einen auf den anderen Tag die Prioritäten total verschoben.

Kurvenkratzer reicht dir mit dieser Checklisten-Serie Tipps für die Bewältigung des Schocks. Wir haben praxiserprobte Hilfestellungen für die häufigsten Situationen während einer Krebserkrankung für dich auf Lager – vom medizinischen Gespräch bei der Diagnosestellung bis zum Reha-Aufenthalt in der Nachsorgephase. Und wir geben Impulse, wie dir ein achtsamer Umgang mit der Erkrankung gelingt.

Bitte beachte: Krebs ist höchst individuell. Die auf diesen Seiten enthaltenen Informationen stellen keine verbindliche und vollumfängliche medizinische Auskunft dar. Bitte berate dich betreffend deiner Therapieentscheidung jedenfalls mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Kurvenkratzer übernimmt keine Haftung für Fehlbehandlungen.

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