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Glückliche Wissenschaft
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Erwiesen glücklich – Die Wissenschaft des Glücks

Glück ist kein Selbstverständnis. Obwohl – für manche mehr als für andere. Warum das so ist und wovon es abhängt, hat die Wissenschaft längst herausgefunden. Die Lösung lautet: Geld! Es ist Geld. Massen an Geld. Hast du keines, kannst du nicht glücklich sein. Enttäuscht? Tut uns leid. Spaaaaaaaß. Lies den Artikel und finde heraus, was Glück ausmacht.

Wissenschaftlich erwiesene Glücklichmacher 

Nicht der Erfolg macht glücklich: Glücklichsein macht erfolgreich! 

Verbissen deinen Zielen nachzueifern erfordert große Anstrengung und steigert die Erwartung an eine Realität, die sich oft nicht erzwingen lässt. Was dir dann bleibt, ist oftmals Enttäuschung. Eine gesündere Herangehensweise an den Erfolg ist es, dein Glück voranzustellen und auf Ausgeglichenheit zu achten. Mach manchmal früher Feierabend, um Zeit mit Freund:innen zu verbringen oder einem Hobby nachzugehen. Lang- und kurzfristig fühlst du dich dadurch ausgeglichener, stressfreier und kannst in der Folge ungezwungener an deinen Projekten arbeiten. Denn wenn du glücklich bist, kommt der Erfolg häufig von ganz allein. Die positiven Emotionen können dazu führen, dass du dir höhere Ansprüche stellst, bei schwierigen Aufgaben länger dranbleibst und mit mehr Kreativität und Neugier an deine Arbeit rangehst.

"Auf der Jagd nach Glück scheint Zeit zu verschwinden, wenn Glück als Ziel betrachtet wird, das stetige Anstrengung erfordert. Die Suche nach Glück geht ironischerweise auf Kosten der Zufriedenheit."
Forscher der University of Toronto

Glück ist ansteckend 

Deine Freund:innene, deine Familie, Arbeitskolleg:innen, whoever – ob du es willst oder nicht, alle haben sie einen emotionalen Einfluss auf dich. Und der kann positiv oder negativ sein. Umgib dich also mit Leuten, die ihr Leben mit einem ordentlichen Haufen Positivität gestalten. Das färbt ab, garantiert!  Hängst du mit glücklichen Seelen ab, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch glücklicher. Klar, es gibt komplizierte Beziehungen, oder Familienmitglieder, die man sich nicht aussucht. Dahingehend – und ja, es sagt sich einfacher, als es getan ist – führt der Weg zum Glück über den charakterstarken Akt der Vergebung. Um das Glückslevel hochzuhalten, ist es ebenfalls wichtig, dass du dich von Beziehungen befreist, die dir Energie rauben.

Glücklicher Mops?
Ob Möpse dankbar für ihre Existenz sind? (Foto: Unsplash/Matthew Henry)

Dankbarkeit macht frei 

Wofür bin ich dankbar? Das ist eine Frage, die du dir öfters stellen solltest. Denn Dankbarkeit wird stark mit größerem Glück in Verbindung gebracht. Sie hilft dir, positivere Emotionen zu empfinden, gute Erfahrungen mehr zu genießen, ganz allgemein deine Gesundheit zu verbessern, mit Widrigkeiten umzugehen und starke Beziehungen aufzubauen. Jap, wenn dein Mitbewohner dir aufrichtig dankt, dass du, zum Wohle aller, das versiffte Klo endlich geputzt hast, dann beglückt das nicht nur dich, sondern auch den Dankenden selbst.  Dankbarkeit kann dir helfen, dich wieder auf das zu konzentrieren, was du hast, anstatt auf das, was dir fehlt. Und obwohl es sich zunächst vielleicht gekünstelt anfühlt, wird dieser mentale Zustand mit Gebrauch und Übung stärker. 

Hier sind einige Möglichkeiten, wie du die Dankbarkeitspflanze kultivieren kannst: 

  • Schreiben. Schreibe jemandem, wie dankbar du für seine oder ihre Präsenz in deinem Leben bist. 
  • Denken. Keine Zeit zum Schreiben? Danke der Person im Geiste. Schon einfach daran zu denken, dass jemand etwas Gutes für dich getan hat, kann die Dankbarkeitspflanze sprießen lassen. 
  • Protokollieren. Führe ein Dankbarkeitstagebuch. Mach’s dir zur Gewohnheit, täglich Gedanken über positive Ereignisse aufzuschreiben oder mit einem geliebten Menschen zu teilen. 
  • Beten. Solltest du religiös sein, kannst du das stille Gebet nutzen, um deine Dankbarkeit ins Spotlight deines Gedankenflusses zu stellen. 
  • Meditieren. Solltest du nicht religiös sein, hilft dir vielleicht eine Achtsamkeitsmeditation, bei der du dich ohne Urteil auf den gegenwärtigen Moment konzentrierst. Lass die Dankbarkeit dabei dein begleitendes Mantra sein!

Ab in die Botanik! 

Studien zeigen, dass Menschen wesentlich glücklicher sind, wenn sie sich im Grünen herumtreiben. Die werbungs- und urteilsfreie Natur hilft uns, Angst und Stress abzubauen, während ausgiebige Waldspaziergänge deine Aufmerksamkeitskapazität, Kreativität und Empathiefähigkeit steigern können. 

Erlebnisse statt Zeug 

Wir Menschen überschätzen den Einfluss von Reichtum auf unser Wohlbefinden erheblich. That being said – kaufst du dir von deinem Geld Erlebnisse und Erfahrungen, wie beispielsweise einen Konzertbesuch, einen kulinarischen wertvollen Abend beim Vietnamesen, oder eine abenteuerliche Reise an den Arsch der Welt, fühlst du dich vermutlich glücklicher als mit irgendeiner materiellen Errungenschaft.  

Durch Erfahrungen werden wichtige Bedürfnisse erfüllt – durch sie erlebst du engere Verbundenheit mit Mitmenschen und fühlst dich außerdem lebendig.

Erlebnisse
Jochen Schweizer wusste Bescheid. (Foto: Pexels)

Schau über dich hinaus

„Wenn du eine Stunde lang glücklich sein willst, mach ein Nickerchen. Wenn du einen Tag lang glücklich sein willst, geh fischen. Wenn du ein Jahr lang glücklich sein willst, erbe ein Vermögen. Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, hilf jemandem.“ Hat mir mal ein Chinese an einer Ampel gesagt.

Was der Ampelkonfuzius meinte, war: Du kannst glücklich werden, ohne dich auf dein eigenes Glück zu konzentrieren. Anderen zu helfen verbindet mehr als alles andere, trägt aktiv zum Weltfrieden bei, wenn auch nur marginal. Das Wohl der Menschen um dich herum ist direkt mit deinem eigenen Wohl verbunden. Hilf dir selbst indem du anderen hilfst. Und die Menschen denen du hilfst werden zurückhelfen. Wir wissen doch alle, dass sogar die Beatles Hilfe gebraucht haben. Wissenschaftliche Forschung liefert überzeugende Daten, dass Geben und Helfen wirkungsvolle Wege zu persönlichem Wachstum und dauerhaftem Glück sind. So kannst du helfen:

  • Prosoziale Ausgaben. Hier gibst du Geld für andere Menschen aus. Sei doch nicht so geizig und spendier ein Bier. 
  • Involviere und engagiere dich freiwillig für einen guten Zweck 
  • Zeige Interesse an anderen, höre ihnen zu und gib ihnen deine Zeit 
  • Öffne deine Augen für die Bedürfnisse der Menschen um dich herum. Jeder Hansl und jede Erika können ein bisschen Hilfe gebrauchen, sei es in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz. Der erste, wichtigste Schritt ist, Hilfsbedürftigkeit überhaupt wahrzunehmen. 
  • Erwarte keine Gegenleistung: Wenn du die Was-ist-drin-für-mich-Frage eliminierst, hilft es sich viel einfacher. Die Bezahlung ist das Glück der Geholfenen und natürlich – dein eigenes.
Faust drauf
Hilf und dir wird geholfen. (Foto: Unsplash/Norbert Hentges)

Kreatives Schaffen 

Kreative Aktivitäten tragen zu einer Aufwärtsspirale positiver Emotionen, psychischem Wohlbefinden und dem Gefühl bei, dass man aufblüht. Du musst kein Meisterdichter oder Picasso sein, um die emotionalen Früchte zu ernten. Auch wenn die Ergebnisse deiner kreativen Auswüchse dilettantisch oder schräg anmuten – der kreative Prozess, der sie hervorgebracht hat, ist verdammt wichtig für deine positive psychische Entwicklung.

Über die Serie

Was ist Glück? Was bedeutet es, glücklich zu sein? Ist Glück eine Veranlagung? Wie wird man glücklich? Existentielle Fragen, die einerseits höchst individuelle Antworten bergen, aber andererseits wissenschaftlich ergründbar sind. Glücksforschung ist ein gut gelauntes Metier der Wissenschaft, das noch gar nicht so lange existiert. Die „positive Psychologie“ rückt zum Beispiel die schönen Gefühle in den Mittelpunkt. Und dafür gibt es gute Gründe: Denn vorbeugen ist leichter als heilen, das gilt auch für psychische Erkrankungen. Kaum etwas macht dich so gesund wie eine optimistische Lebenseinstellung!

Also: keine Esoterik, Quacksalberei oder falsche Versprechen. In dieser Serie findest du ausschließlich wissenschaftlich bewiesene Glücklichmacher – inklusive Tipps und Tricks für dein eigenes Wohlbefinden.

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