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Intensiv mit Familie
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Weihnachten zu Hause

In unserer Miniserie „3 mal 3 zu Weihnachten“ sprechen wir mit drei an Krebs erkrankten Menschen über das Fest der Liebe. Heute erzählt uns Dafinka, warum sie am liebsten zu Hause feiert.

Wie war das erste Weihnachten nach der Diagnose für dich? Feierst du Weihnachten seit deiner Krebserkrankung anders? Was wünschst du dir selbst zu Weihnachten? Diese drei Fragen stellen wir im Advent drei von Krebs betroffenen Menschen. Sie erzählen uns, was Weihnachten für sie bedeutet, wie die Erkrankung ihr Leben verändert hat und was sie bewegt.

Den Auftakt macht Dafinka. In ihrer rechten Brust wuchs vor drei Jahren ein hormonrezeptorpositives Mammakarzinom. Sie erhielt Chemotherapie und Bestrahlungen, der Tumor wurde entfernt und die Brust verkleinert. Dennoch ist dieses Jahr auch in der linken Brust ein Tumor entstanden: fast triple-negativer Brustkrebs. Wir sprechen mit Dafinka nach Brustentfernung und Chemotherapie.

Frau in gelbem Pullover.
Dafinka lässt sich das Lachen nicht nehmen, auch wenn wir sie an einem unangenehmen Jahrestag interviewt haben: Am 1. Dezember 2020 war ihre erste Krebsdiagnose exakt drei Jahre her. Foto: Privat

Wie war das erste Weihnachten nach der Diagnose?

„Ich bin ein sehr bewusster Mensch. Ich bin immer dankbar und nehme alles sehr bewusst wahr, was ich habe und welches Glück ich bis jetzt in meinem Leben hatte. Für mich war Weihnachten der Moment, noch intensiver mit der Familie zusammen zu sein. Ich habe Weihnachten noch nie vorher zu Hause gefeiert. Nach meiner Krebsdiagnose wollte ich Heiligabend auf jeden Fall zu Hause verbringen, weil ich nicht so viel Kraft hatte, woanders zu sein. Ich habe allen gesagt: ‚Ihr könnt alle zu uns kommen, es ist mir nur wichtig, zusammen zu sein‘.“

Feierst du Weihnachten seit deiner Krebserkrankung anders? 

„Ich habe zwei Kinder, die werden älter. Zu Weihnachten dreht sich also vieles um die Kinder: Die Beleuchtung, die Dekoration, die Traditionen, alles was man so zu Weihnachten macht. Ich bin übrigens orthodox, ich bin gar nicht katholisch. Das heißt, eigentlich feiere ich Weihnachten im Januar. Also wenn man es von der Herkunft aus sieht.“ (lacht) 

„Aber für mich ist die Bedeutung nicht anders geworden durch die Erkrankung. Ich wollte immer mit der Familie zusammen sein. Ob da ein Tannenbaum war oder nicht, war mir in erster Linie egal, Hauptsache wir feiern zusammen und sind zusammen. Das war für mich das Wichtigste.“

„Wir Erwachsenen schenken uns nichts Materielles mehr – Zeit statt Geschenke.“
Dafinka

„Oh, eine Kleinigkeit machen wir dann doch seit der Krebserkrankung anders: Wir Erwachsenen schenken uns nichts Materielles mehr. Und wir haben eine neue Tradition eingeführt: Am ersten Weihnachtstag machen wir mit der engsten Familie einen Ausflug, statt ein weiteres Festessen daheim. Eigentlich ist mir nur wichtig, mit der Familie und guten Freunden zu feiern – Zeit statt Geschenke.“

Was wünschst du dir selbst zu Weihnachten?

„Ich wünsche mir einfach noch ganz viele Weihnachten.“

Infografik mit Anleitungen für Verbundenheit und Achtsamkeit zu Weihnachten.
Dafinka zeigt vor, wie ein paar einfache Kniffe helfen, das Fest in Verbundenheit mit den Liebsten zu verbringen. Wir haben noch ein paar weitere Tipps. Grafik: Kurvenkratzer, Foto: Pexels/Jessica Lewis

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