Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Es gibt nur einen Weg – DEINEN

Es ist so so wichtig, sich zu informieren. Sich Zeit zu nehmen, alles zu verstehen. Und da ist es egal, das wievielte Mal Du die Diagnose vor den Latz geknallt kriegst. Ein Schock ist es immer wieder. Und ich weiss auch ehrlich gesagt gar nicht, ob es unbedingt hilft, wenn man schon Erfahrung mit dem Krebs hatte. Die Angst ist da. In ihrer Qualität verändert. Ich weiß ja jetzt, was auf mich zukommt oder noch schlimmer, was auf mich zukommen könnte. Nochmal Chemo? Alle Haare verlieren? Nochmal Bestrahlung? Wieder fremdbestimmt sein. Therapien, Arztbesuche, Befunde abwarten. Befunde verstehen. Therapieansätze verstehen. Und dann ALLEIN entscheiden. Es ist DEINE Krankheit, DEIN Körper. Ich will damit sagen: Wir können uns ausgiebig informieren und das ist auch total wichtig! Obwohl zu viel auch kontraproduktiv sein kann. Wir erhalten TherapieEMPFEHLUNGEN. Niemand zwingt uns zu irgendetwas. Wir können uns vollumfänglich informiert mit unseren Liebsten zusammensetzen und es besprechen. Doch am Ende sind wir es, die die Entscheidung treffen, was wir mit UNSERER Gesundheit, UNSEREM Körper und UNSEREM Leben machen.

Vertraue DIR, DEINEM Körper und DEINEM Bauch. Du wirst die Entscheidung treffen, die sich für Dich in diesem Augenblick gut anfühlt. Und ich sage bewusst GUT anfühlt. Denn es geht nicht um richtig oder falsch. Diese Wertung hilft uns in dem Moment und vor Allem auch danach nicht weiter.

Warum ich das sage? Weil ich mir selbst den Vorwurf gemacht habe, dass ich mir das Gift damals nicht hätte geben müssen. Trotz Chemo, die mir als adjuvante Therapie empfohlen wurde, da ich keine Metastasen hatte, ist der scheiss Krebs nach 15 Jahren zurückgekommen. Also wozu war das gut? Ich habe heute noch mit den Nebenwirkungen zu tun. Ich habe mir auch zum Vorwurf gemacht, dass ich nach 3 Jahren Anti-Hormon-Therapie-Pause, weil ich ein Kind wollte, sie nicht wieder fortgeführt habe. Mir ging es doch gut und die Blutwerte waren immer astrein.

All das kann ich mir vorwerfen. Aber wozu? Was bringt es mir so unfair mir selbst gegenüber zu sein? Es bringt mich jedenfalls nicht weiter. Darum lasse ich es auch. Ich habe damals die Entscheidung getroffen, die sich für mich stimmig angefühlt hat. Und genauso habe ich vor 2,5 Jahren entschieden. ICH für MICH.

Kommt es Dir bekannt vor? Oder hast Du ganz andere Erfahrungen gemacht? Vielleicht stehst Du gerade genau an diesem Punkt der Entscheidung und meine Geschichte hilft Dir?

Alles kann, nichts muss.

 

 

Jetzt teilen