Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Chimärismus

(Heute mal keine Lyrik von mir)

In der griechischen Mythologie ist eine „Chimäre“ ein Individuum, das aus verschiedenen Wesen zusammengesetzt ist (Löwe, Ziege, Schlange).

In der modernen Medizin beschreibt der Ausdruck „Chimärismus“ bildhaft die Situation, dass der Körper eines Menschen aus den Zellen zweier genetisch unterschiedlicher Wesen besteht – nach einer allogenen Stammzelltransplantation also aus den eigenen Körperzellen und den blutbildenden Stammzellen des Spenders inkl. der daraus abgeleiteten Zellen.
Der Chimärismus ist – neben der Normalisierung des Blutbildes – auch ein Zeichen für die Funktionsfähigkeit des Transplantats.

Die Chimaira war laut Hesiod eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren die Hydra, der Kerberos, die Sphinx und Orthos. Sie lebte an dem Platz Chimaira bei Olympos in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte; dort treten seit Urzeiten als seltenes Naturphänomen Gase aus dem steinigen Boden aus, die sich entzündet haben.

Homer beschreibt die Chimaira in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen, das vorne wie ein Löwe, in der Mitte wie eine Ziege und hinten wie eine Schlange oder ein Drache gebildet sei. Nach Hesiod hatte sie zudem die drei Köpfe der genannten Tiere. (Wikipedia)

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~ My Chromosom Flow ~
So, und ich bin nach der allogenen Stammzelltransplantation nun auch so eine kleine „Chimäre“.
Ein medizinisches Experiment, ein Mutant, ein weiteres Mischwesen auf diesem Planeten. Habe das gespendete und gesunde, männliche Blut eines anderen Menschen (in meinem Fall war es mein Bruder) in mir….bin aber trotzdem immer noch eine Frau, immer noch Ich.

In allen Knochenmark- und Blutzellen habe ich also 46XY und in allen anderen Zellen 46XX.

Das neue Wesen „Stella“ ist dadurch Blutkrebsfrei…..und noch am Leben.

Danke, dear Wissenschaft❤️

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