Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Bevor ich Mr.Krebs kennenlernte

Bevor ich beginne zu erzählen wie Mr.Krebs mein Leben eingenommen hat, möchte ich ein wenig von meinem Leben erzählen, damit ihr euch ein Bild machen könnt wie das Leben vor der Erkrankung war.

Hallo, mein Name ist Sara (ohne h natürlich) dass sage ich immer dazu, ist wie ein Markenzeichen von mir geworden. Ich bin junge 26 und befand mich in der Blüte meines Lebens. Abgesehen davon, dass ich zwar aus meiner geliebten Lieblingsstadt Wien wegzog, fühlte ich mich mittlerweile nach einem Jahr in meinem neuen Wohnort recht wohl. Ich lebte alleine, hatte keinerlei Verpflichtungen ausser meiner Wohnung und meinen Rechnungen. So lebte ich mein Leben, als Krankenschwester,genauer gesagt Palliativkrankenschwester in einer kleinen Stadt in der Schweiz. „Palliativ? Wow das könnte ich ja wirklich nicht!” das ist ein Satz welcher ich gefühlt aus jedem Mund schon mal gehört habe, wenn ich von meinem Job erzähle.

Warum denn genau Palliativ? Diese Frage hat mich tatsächlich auch schon selber sehr beschäftigt, ich kam schlussendlich immer auf die gleiche Antwort. Die Menschlichkeit. Die Menschlichkeit und Empathie welche man in diesem Setting aufbringt fesselt mich enorm.
Die Grundwerte welche auf jeder Station tatsächlich doch gelebt werden sollten, werden auf der Palliativ noch mehr vertreten. Empathie, Angehörigengespräche, Zeit nehmen, auf den Patienten eingehen  und dessen individuelle Bedürfnisse berücksichtigen-wie schön wäre es denn wenn das überall so wäre? 

Tja,  Träumen kann man doch wohl noch…

Und mein Traum erfüllte sich sogar. Ich liebte meinen Job. Ich ging jeden Tag gerne zur Arbeit,denn dies war mir wichtig. Wie mies ist es wohl jeden morgen aufzustehen und sich zur Arbeit schleppen müssen? Nein Danke-darauf kann ich verzichten. 

So verging ein Jahr mittlerweile auf Station und ich wurde immer routinierter, lernte die verschiedenen Kommunikationsstile, bildete mich weiter und wollte die Vertiefung in der Palliative-Care absolvieren. 

Dies sollte jedoch nicht geschehen als ich eines morgens aufstand und ein ganz komisches Gefühl im Brustkorb verspürte..

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