Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

(B)LOGBUCHEINTRAG VOM 18.01.2020: Über Krebsdiagnosen und wieso sich Benzin im Diesel nicht so gut macht.

Nächsten Mittwoch wird der Port gelegt. Donnerstag geht die Chemo los. Am Bus klappert etwas an der Vorderachse und er scheint etwas Öl zu verlieren. Die Scheinwerfer müssten auch noch mal eingestellt werden. Es gibt noch so viele Sachen zu regeln. Zum Glück hab ich meine Jungs in Lübeck, die sich liebevoll um den „Hecklundt Van“ kümmern.

Bevor ich losfahre tanke ich noch den Seat von meiner Süßen Alex voll. Ein Benziner. Das wird später noch mal wichtig!

Dann geht es ab nach Lübeck. Ein letztes Mal wer weiß wie lange zu den Jungs in die Halle. Nochmal den Grill anwerfen, nochmal ein bisschen Dummbatz quatschen. Paddy rüttelt an allen Teilen der Vorderachse. Alles fest. Daher kommt das Poltern nicht. Am Unterboden ist ein Verkleidungsteil etwas locker – Paddy fixiert es mit einer Schraube. Ob da das Klappern herkam? Ich weiß nicht. Klang immer eher metallisch statt nach einem Kunststoffteil. Wir werden sehen.

Dann machen wir uns auf den Weg. Ich bringe Paddy nach Hause und das Klappern ist wieder da. Perfekt, jetzt können wir uns direkt auf die Suche machen. Ein bisschen am Bus rütteln, und schon wird klar, es ist die Koppelstange. Nichts kriegsentscheidendes, zum Glück.

Ich setze Paddy zuhause ab und tanke noch schnell. Die Reserveleuchte ist gerade angegangen. 6 km später stottert der Bus kurz und geht aus. Direkt auf der Autobahnauffahrt von der A226 zur A1. Ich versuche, den Motor wieder zu starten – nichts. Also rolle ich auf den Standstreifen aus und bin erstmal gestrandet.

Gestrandet. Auf der Autobahn.

Was nun? Erstmal Alex anrufen und Bescheid geben, dass ich es wohl nicht in einer Stunde nach Hause schaffe. Danach versuche ich Paddy zu erreichen. Er geht nicht ran. Veit? Geht ran. Ich erkläre ihm was Phase ist, er sagt, er kommt vorbei. Er sei noch in der Nähe. Beim zweiten Versuch Paddy zu erreichen, geht auch er ran. Er sagt, er war duschen und da ließe es sich nicht so gut telefonieren. Komisch. Hab ich vorher noch nie gehört. Auch er macht sich auf den Weg und in der Zwischenzeit finde ich den Fehler. Heute Nachmittag noch habe ich ja Alex Benziner betankt. Und vorhin habe ich dann wie in einer Art Automatismus wieder nach dem roten Zapfhahn gegriffen. Benzin macht sich aber anscheinend nicht so gut in einem 2.5 TDI. ‍♂️ wer kann das ahnen. Wird wohl doch Zeit fürs E-Auto. Da kann man in Gedanken wenigstens nicht den falschen Strom reintanken.

Inzwischen sind Paddy und Veit eingetroffen. Ich hab zwar ein Abschleppseil im „Hecklundt Van“ aber über die Autobahn abschleppen ist ja nicht erlaubt. Auch nicht die 3 km bis zu nächsten Ausfahrt. Was nun? Riskieren? Oder doch den ADAC rufen? Oder um es poetischer, kosmopolitischer und more international auszudrücken „ADATSCH“.

Wir entschieden uns dann doch eher für den ADATSCH. 45 Minuten haben wir gewartet – für 3 Minuten aufladen, 2 Minuten abschleppen und 2 Minuten abladen. Aber was soll’s. Passiert. Die Jungs nehmen sich am Montag des Busses an, pumpen aus, bestücken neue Kraftstofffilter und bringen ihn dann wieder nach Hamburg. Danke, Jungs!

Abfahrt. Huckepack.

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