Endlich wieder hatte ich die achthundert Meter bis zum nächsten Café geschafft und freute mich wie schon seit Wochen nicht mehr. Eine Freundin war mit dabei.

Dann aber musste die große Bedeutung des Erreichten der bangen Frage weichen, ob das jetzt alles ist, was ich im Leben noch erwarten kann. Mit einer Freundin einen Kaffee trinken gehen, so viel, aber schließlich doch nicht mehr? Eine Zeit lang schien wirklich nicht mehr, oder nur unter größter Anstrengung, zu gehen.

Den Bewegungsradius kann ich inzwischen ausdehnen, der mir als „Neun-Euro-Sommer“ in Erinnerung bleiben wird. Die kleinen Ausflüge sind eine Bereicherung, über die ich mich freue, dass das wieder möglich ist. Aber während die Freundin anschließend noch Tennisspielen geht, liege ich platt auf dem Sofa und nächsten Tag läuft auch nicht viel.

Manchmal frage ich mich, ob Menschen, die von einem Event zum nächsten gehen bzw. eilen wirklich mehr vom Leben haben. Aber vielleicht dient dieser Gedanke auch nur als Trost, um mit dem zufrieden sein zu können was eben gegenwärtig möglich ist.