Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Ein Umweg mehr

Ich liege – Überraschung – schon wieder im Krankenhaus.

 

Seit knapp zwei Wochen mache ich eine Hochdosis Stoßtherapie mit Prednisolon (Cortison) in der Hoffnung die autoimmune Pneumonitis und damit den starken Reizhusten und die Luftnot in den Griff zu bekommen.

Zumindest anfänglich hat das gut funktioniert. Auch wenn es mir alles in Allem nicht gut geht mit der Therapie und ich immer noch sehr kurzatmig bin hat sich doch zumindest der quälende Reizhusten recht schnell verabschiedet und ich war guter Dinge, dass mit dem Ende der Stoßtherapie auch die restlichen Symptome besser werden.

Leider entwickelte sich dann in den letzten Tagen ein ganz neuer Husten, begleitet von Auswurf und seit Freitag früh auch von Hals- und Brustschmerzen.

Im Verlauf des Freitags habe ich hin und her überlegt. Ich wollte mich nicht reinsteigern, nicht wegen einer kleinen Erkältung in die Notaufnahme fahren und vor allem wollte ich nicht schon wieder ins Krankenhaus.

 

Cortison allerdings unterdrückt das Immunsystem und so sind Lungenentzündungen oder auch Pilzbesiedlungen der Lunge unter Cortisontherapie leider nicht selten und meine Sorge, mir etwas gemeines eingefangen zu haben wuchs. Ich hatte einfach keine gutes Gefühl.

 

Nachmittags bekam ich dann einen Anruf aus meiner Hausarztpraxis. Dort war mir Mittwoch Blut abgenommen worden und man wollte mir die Blutwerte noch vorm Wochenende durchgeben.

Das Blutbild war nicht dramatisch, aber meine Leukozyten und mein CRP deutlich erhöht. Das spricht für eine Entzündung irgendwo im Körper und in Kombination mit meinem schlechten Bauchgefühl gab das dann den Ausschlag in die Notaufnahme zu fahren.

Zu der ganzen Nacht in der Notaufnahme schreibe ich vielleicht nochmal einen extra Text. Das würde hier den Rahmen sprengen.

 

Gegen 18 Uhr war ich im Krankenhaus. Verdacht auf Pneumonie (Lungenentzündung), Atemnot und entsprechende Vorerkrankungen. Gegen 2 bekam ich einen Arzt zu sprechen. Gegen 5 stand fest ich habe eine periphäre Lungenembolie sowie eine dadurch bedingte Pneumonie.

 

Jetzt liege ich also im Krankenhaus und bekomme Antibiotika und Heparin.

 

Mir geht es soweit gut und ich bin sehr froh auf mein Bauchgefühl gehört zu haben.

Leider liege ich viel zu selten falsch.

 

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