Krebs und Ernährung
Krebs ist ein Thema, das viele betrifft. Genau deshalb gibt es mindestens genauso viele Menschen, die eine Meinung dazu haben. Ist irgendwie ganz ähnlich wie beim Fußball, da gibt es in Österreich ja auch 8 Millionen Teamchefs 🙂
Ein Thema, das immer wieder aufkommt, ist Ernährung und Krebs. Keine Angst, ich werde jetzt nicht die Hundertste sein, die irgendein Wunderkraut bewirbt und verspricht, dass man innerhalb von 24 Stunden krebsfrei ist. Würde ich nur dann tun, wenn ich mir auch wirklich sicher bin, dass das auch so funktioniert. Und das kann ich leider nicht…
Was ich aber kann, ist euch zu sagen, was Ernährung kann bzw. bei mir persönlich bewirkt hat. Ich hasse es, nur Passagier zu sein. Ich liebe es, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, Kapitän zu sein. Jeder, der die Diagnose Krebs bekommt, kennt das Gefühl plötzlich Passagier zu sein. Die Hände sind einem irgendwie gebunden, man muss sich auf das verlassen, was einem gesagt wird. Es wird einem sogar gesagt, man kann nichts tun. Meine persönliche Hölle! Und obendrein nicht richtig. Man kann sehr viel tun, um das Wohlbefinden zu steigern. Eine Möglichkeit ist die Ernährung. Vielleicht nicht, um die Heilungschancen zu steigern – wobei ich der Meinung bin, dass das sehrwohl geht – aber um das Wohlbefinden und die eigene Psyche zu fördern. Plötzlich hat man nämlich wieder eine Aufgabe.
Ich habe nach meiner dritten Diagnose begonnen, mich aktiv mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen und bin zu dem Entschluss gekommen, meine Ernährung so gut es geht basisch zu gestalten. Zu Beginn hatte ich große Bedenken, da ich ein absoluter Kohlehydrat und Zuckerjunkie bin. Aber bereits in meiner Woche des Basenfastens habe ich bemerkt, das mir überhaupt nichts fehlt und auch kein Unwohlsein aufkommt, im Gegenteil. Seitdem versuche ich, mich basenüberschüssig zu ernähren und dokumentiere meine Rezepte auch auf Instagram. Vermutlich auch, um nicht so schnell aufzugeben. Denn wenn man etwas öffentlich macht, will man doch auch abliefern, oder?
Selbstverständlich gelingt es mir nicht immer. Muss es aber auch nicht. Ich liebe noch immer Süßigkeiten und die typisch österreichische Küche, das gönne ich mir auch ab und zu. Und das ist gut so, denn schließlich soll es sich um eine dauerhafte Ernährungsumstellung handelt und nicht um dauerhafte Einschränkungen. Wenn ich etwas gelernt habe, dann das Einschränkungen sowieso nicht dauerhaft sind. Auch die Seele benötigt ab und an eine Streicheleinheit, und dazu gehört bei mir eben auch eine Mehlspeis’ oder ein Schweinsbraten 🙂