Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Im Nachhinein g’scheiter

Versetz Dich nochmal zurück an den Tag Deiner Krebsdiagnose.

Und stell Dir vor, Du könntest Deinem früheren Ich etwas flüstern.

Was wäre es? Was hättest Du damals gerne gewusst?

Ein TIPP? Ein LEITSATZ? Eine ERFAHRUNG?

Ich denke immer wieder über diese Frage nach. Hier meine ANTWORTEN:

#1 AKZEPTIERE ANSTATT ZU KÄMPFEN

Ich sehe den Krebs als meinen Beifahrer. Ja, er ist da – ich werde ihn nicht mehr los. Aber er greift mir (noch) nicht ins Steuer. Diese Visualisierung hilft mir seit Anfang an. Ich „kämpfe“ nicht gegen den Krebs (ich mag diese martialischen Kraftausdrücke auch überhaupt nicht). Abgesehen davon, könnte ich den Kampf auch gar nicht gewinnen. Ich akzeptiere die Situation so wie sie ist und versuche das Beste daraus zu machen.

#2 TAUSCH DICH MIT ANDEREN AUS

Ich hätte von Anfang an offensiv den Austausch mit metastasierten MitpatientInnen suchen sollen. Das kam erst viel später. Hand in Hand, gegenseitig begleitend und unterstützend – lässt sich der steinige, steile Weg viel leichter bezwingen. Das sehe ich bei meinen Meta Mädels deutlich. Außerdem entstehen so neue, wertvolle Freundschaften und eröffnen sich zahlreiche ungeahnte Möglichkeiten. Wie wäre ich sonst zu einem Blog gekommen?

#3 GENIEßE MIT LEBENSFREUDE

Ich habe mich nach der Aussage „Sie haben eine Durchschnittsüberlebenszeit von 2 Jahren“ quasi zwei Jahre aufs Sterben vorbereitet. Anyway, 8 Jahre später hab ich das Glück, noch immer da sein zu dürfen. Gewisse Dinge (Patientenverfügung, Testament usw.) zu regeln, ist wichtig – keine Frage. Aber sich nur aufs Sterben zu konzentrieren, ist der falsche Ansatz. Es gilt, möglichst jedem Moment mit Lebensfreude zu begegnen (wie ich am Foto).

Wie seht Ihr das?

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© Foto: Michael Baierl/Recover your smile

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