Das erste “therapiefreie” Jahr
Das erste Jahr nach dem Krebs bzw. nach den Therapien gestaltet sich durchwachsen.
Gefühlsmäßig als auch körperlich!
Es gibt Tage vollster Lebendigkeit und im nächsten Moment empfinde ich Trauer und erlebe wieder depressive Phasen.
Zeiten der Lust und Motivation und dann wieder ein Fatigueschub mit Knochenschmerzen sowie depressiver Stimmung. Krebs verändert. Körperlich als auch seelisch.
Ich habe mir sagen lassen, dass dies normal sei. Wie mein Psychoonkologe sagte:”Isabella, du warst 2 Jahre im Bergbau. Dort hast du geschuftet ohne Ende (Therapien, Chemo, Krankenhaus, Operationen, Nahtoderfahrungen). Ohne zu wissen, ob du jemals wieder Tageslicht siehst. Und plötzlich kommst du nach diesen Bergbau wieder ans Tageslicht. Stelle dir mal vor, wie das ist für jemanden. Es ist doch völlig normal, dass dein Körper und deine Seele durcheinander sind. “
Krebs verändert. Körperlich als auch seelisch. Ich denke, ich bin seither eine alte Seele, mit all meinen Erfahrungen, die ich erleben musste.
Fazit mit dieser sich immer ändernden Gefühlswelt: Das Leben ist polarisierend.
- Ohne Licht-kein Schatten
- Regen-Sonne
- Norden-Süden
- Weinen-Lachen
- Ohne Regen, keine Blumen.
- Unlust-Lust
- Freude-Angst
- Leben-Tod
Mein Körper braucht nach diesen heftigen Bergbau die Zeit zur Erholung. Diese “Erholungstherapie”, wie ich sie mittlerweile gschmeidig nenne, ist genauso wichtig, wie die medizinischen Therapien und gehört zur Genesung dazu. Zeit der Rehabilitation für Körper und Seele gehören zur Gesamt-Therapie dazu.
Was mache ich um nicht wieder in einer Depression zu landen? Ich stelle mich sofort dieser Emotion, Angst. Und wenn ich es mental selber nicht schaffe und das Gefühl habe, dass ich nicht rauskomme, dann hole ich mir sofort Hilfe. Und zwar psychoonkologische Hilfe.