Annette fragt… Anna Farris
7. Kapitel: Jahresende 2023, aber nicht Lebensende
Dankbar nehme ich an, dass ich noch immer fit bin.
Dankbar nehme ich an, dass ich mit dem 6-jährigen Enkelkind ein Krippenspiel erleben
durfte, das sich als phantastisches Musical entpuppte.
Dankbar nehme ich an, dass ich vor einem Monat noch einen 30km langen Spaziergang an
der Küste machen konnte.
Eine gewisse Komik hat die Tatsache, dass hier im Ort erzählt wird, dass ich bettlägrig sei.
Stattdessen machen wir Pläne für das ganze Jahr 2024. Bekannte, die man auf der Straße
trifft wundern sich, dass ich unverändert und gesund aussehe.
Die Schmerzbehandlung hat sich im Laufe des Jahres auf 4×1 Paracetamol 500mg und 3×1
Novaminsulfon 500mg gesteigert, die 4. davon in der Nacht, wenn ich zufällig aufwache.
Der Lymphknoten unter der linken Achsel ist inzwischen taubeneigroß, ich taste weichere
Knoten daneben, aber welch ein Glück noch keine Lymphabflussstörung im linken Arm zu
haben.
Jetzt freue ich mich auf das Neue Jahr und wünsche allen Menschen von Herzen, die ein
ähnliches Schicksal haben, dass sie Mut schöpfen durch meinen Krankheitsverlauf.
Untermieter zu haben muss nicht heißen, dass das Lebensende sehr bald da sein wird. Nein!
Es kann noch voll spannender Erlebnisse und Freuden sein.
Dennoch ist Tatsache, dass die Untermieter auch meine Wohnung noch haben wollen.
Dies ist doch der Kreislauf der Natur – geboren werden – und sterben.
Vermutlich kann ich in 3 Monaten erneut ein Lebenszeichen senden.
Hoffnung einerseits, aber auch annehmen, was unabwendbar ist.