Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Nachschauen statt Abwarten

Lieber nachschauen als abwarten. Jedenfalls ist das mein Motto. Auch, wenn ich mit Warten grundsätzlich kein Problem hab. Aber wenn’s um Krebs geht, ist es manchmal besser, einen Blick mehr drauf zu werfen, statt wegzusehen. Das gilt nicht nur, aber besonders auch in Pandemiezeiten. In den seltensten Fällen bilden sich Krebserkrankungen nämlich „von selbst“ zurück.

Also war ich heut im Spital und hab eine Gewebeprobe entnehmen lassen. Wieder vom Oberarmknochen, wo 2017 die Metastase des Hodenkrebses (2015) gewachsen war. Zwischenzeitlich war der Tumor durch Chemo und Bestrahlung abgestorben; dort, wo einst der Tumor wütete, wieder Knochenzellen; ich also krebsfrei. Ich galt als geheilt. Anfang Februar ist bei der Routinekontrolle im MRT aber eine neue Gewebebildung aufgetaucht, die wie ein Tumor aussieht.

Meine Blutbefunde und die Ergebnisse von PET und CT sprechen dagegen, demnach gibt es keinen Rückfall der Krebserkrankung. Zuerst wollten mein Ärzt*innenteam und ich abwarten und in zwei Monaten nochmals ein MRT machen, aber nach mehrmaligen Diskussionen haben wir uns dazu entschlossen, doch eine Probe rauszuholen. Sicher ist sicher. Für den Fall, dass die Neubildung doch bösartig ist, wissen wir früher Bescheid.

In zwei Wochen gibt’s den Befund der pathologischen Untersuchung. Bis dahin halte ich mich an die äußerst kluge Nora-Eugenie Gomringer:

„Wer wartet, öffnet oft seinen Blick.“
- Nora-Eugenie Gomringer

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