Unter dem Motto „talk about cancer“ beschäftigen wir uns mit den vielen Facetten einer Krebserkrankung.hello@kurvenkratzer.at

Und weiter?

Mein Name ist Mirjana und ich bin 48 Jahre alt. So weit, so gut. Dessen bin ich mir sicher. Alles andere nicht, weil in meinem Leben zum ersten Mal das absolute Chaos herrscht.

Es gab schon oft bei mir Situationen, die mich ziemlich herausforderteten. Meine Psychologin meinte, die Erlebnisse, die sich durch mein Leben zogen, wurden für mehrere Leben reichen. Die ganze Zeit ging es irgendwie. Ich fand immer Kraft, um mich wieder aufzurappeln. Manches mal zog ich mich an meinen Haaren aus dem Sumpf heraus, jedoch ich zog mich und stand wieder auf.

Bis jetzt. Bis zur Diagnose Brustkrebs. Ein Satz, auf den ich immer vertraue, wirklich in jeder Situation meines Lebens, jeden Tag in den letzten 6 Jahren, lautet „Hoffe das Beste, rechne mit dem Schlimmsten und akzeptiere das, was kommt“.

So weit, so gut. War auch diesmal so, nicht anders. Er war da, ich akzeptierte ihn, wurde operiert, einmal, zweimal (das A…..och war ganz hinterhältig, wollte sich durchschummeln). Ich akzeptierte ihn schon bevor es feststand, was es ist. Ich wusste, dass jede achte Frau an Brustkrebs erkrankt und ich fragte mich nie „wieso ich?“, war noch nie eine Ausnahme in meinen Augen. Denn, wenn nicht ich, wer dann? Jemand muss es sein.  Und mir fällt echt niemand ein. Euch auch nicht, das wette ich.

Menschen aus meinem Leben, die mir nahe stehen und mich schon länger kennen, sagen mir immer öfter, ich solle ein Buch über mein Leben schreiben. In letzter Zeit höre ich das sogar schon  auch von den anderen, von Menschen, die neu in mein Leben eintreten und ein paar Sachen über mich erfahren. 

Dazu fehlt mir im Moment die Kraft. Und Konzentration. Die Kopfschmerzen sind ein Hund, wobei das kein guter Vergleich ist, weil ich Hunde über alles liebe. Sagen wir so: Es ist nich leicht. Ich habe mich dazu entschlossen, meine „Geschichte“ hier zu teilen, ein bisschen dieses Chaos zu entwirren. Vielleicht mag mich einer oder andere dabei begleiten. Wenn nicht, ist auch ok, ich will mir nichts einbilden. Bis zum nächsten Mal! 

Ganz liebe Grüße

Miri

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